Woher kommt AIDS?

Woher kommt AIDS?
Foto: Klaus Nielsen / pexels

Die Immunschwächekrankheit AIDS, die vom HI-Virus ausgelöst wird, gehört zu den Zoonosen. Nachgewiesen wurde HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) das erste Mal 1984. Mittlerweile gilt als bewiesen, dass die Erkrankung von Affen auf Menschen übertragen wurde.

Die menschlichen HI-Viren stammen nach aktuellem Wissensstand von Immunschwächeviren ab, die bei Affen vorkommen (SIV - Simian Immunodeficiency Viruses). SI-Viren schafften vermutlich in Afrika im Verlauf von Jagd, Schlachtung und Verzehr von Affen den Sprung auf den Menschen - und das mehrfach: Während Forschungsergebnisse stark auf Schimpansen als natürliche Wirte des Vorgängers der HIV-1-Typen M und N hinweisen, ist die Herkunft des HIV-1-Typ O nicht so eindeutig. Hier kommen neben Schimpansen auch Gorillas infrage. HIV-2 ist dem Erreger SIVsm sehr ähnlich, der bei Rußmangaben vorkommt. Die verschiedenen Subtypen von HIV-2 könnten durch mehrere Sprünge dieser Viren von den Affen auf Menschen erklärt werden. [1]

Die heute unter Menschen verbreiteten HI-Viren gehen auf mehrere Übertragungen von Affen auf Menschen zurück, die Anfang bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts begannen. Zu der Zeit wurden die Verkehrswege immer weiter ausgebaut. Menschen aus ehemals entlegenen Regionen erhielten leichteren Zugang zu dichter besiedelten Gebieten - und mit ihnen auch die Viren. Zuvor endeten Infektionen in einsamen Gegenden schnell in der Sackgasse, nun konnten sie sich immer weiter von Mensch zu Mensch verbreiten. Als die Erkrankung AIDS in den achtziger Jahren entdeckt wurde, hatte sie sich schon zur weltweiten Pandemie entwickelt.[2]

Das Fleisch wild lebender Tiere, darunter Affen, wird noch heute in großen Mengen als "Buschfleisch" verzehrt. Selbst nach Europa werden offiziellen Schätzungen zufolge mehrere Tonnen Buschfleisch pro Monat über die Flughäfen eingeschmuggelt.[3]

Die im westlichen Afrika verbreiteten Rußmangaben gehören zu den Pavianartigen und sind eine der vielen gefährdeten Affenarten. Insbesondere Jagd und Lebensraumverlust setzen ihnen zu.[4] Alle vier Unterarten der Gorillas sind laut der Weltnaturschutzunion IUCN vom Aussterben bedroht. Ursächlich sind Wilderei, Lebensraumverlust und das Ebolavirus.[5] Alle Unterarten der nächsten lebenden Verwandten der Menschen, der Schimpansen, stehen ebenfalls auf der Liste der IUCN, entweder als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Ursächlich sind auch hier Zerstörung der Lebensräume und Wilderei.[6]

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Quellen:


  1. HIV - Der Ursprung des Killervirus. Pharmazeutische Zeitung; 28.11.2006 (pharmazeutische-zeitung.de) ↩︎

  2. Tiere als Virusquelle – Über Affen, Zoonosen und HIV. BIOfunk; 03.11.2020 (biofunk.net) ↩︎

  3. Buschfleisch – ein weltweites Artenschutzproblem - Bushmeat: Die großen Tiere werden zuerst ausgerottet. Pro Wildlife (prowildlife.de) ↩︎

  4. Rußmangabe. Wikipedia ↩︎

  5. Menschenaffen auf der Roten Liste - Gorillas vom Aussterben bedroht. ARD alpha; 10.10.2022 (ardalpha.de) ↩︎

  6. Wilde Schimpansen sind vom Aussterben bedroht – Alarmierende Erkenntnisse aus 40 Jahren Freilandforschung. Jane Goodall Institut-Austria; 15.07.2019 (janegoodall.at) ↩︎