Wie wirken sich Pandemien global auf Kinder aus?

Manche Konsequenzen der aktuellen Coronapandemie fallen bei der Vielzahl an Problemen für Kultur, Wirtschaft, Bildung und die Gesundheit der Gesamtbevölkerung leicht aus dem Blickfeld.

Neben der sehr wechselhaften Versorgung mit schulischem Unterricht und den daraus resultierenden Bildungsdefiziten und psychischen Belastungen^[1] wie auch den deutlich gestiegenen Fallzahlen von Gewalt in Familien^[2] wirkte sich die aktuelle Pandemie global auch auf andere Bereiche besonders im Leben von Kindern aus:

Weil finanzielle Ressourcen zur Zeit in die Eindämmung von SARS-CoV-2 investiert werden mussten und auch, weil Eltern aus Angst vor einer Ansteckung Routinetermine nicht wahrgenommen haben, ist 2020 die Zahl der Kinder, die nicht gegen (unter anderem) Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten geimpft wurden, global um ca. 26% auf 17 Millionen angestiegen^[3]. Das bedeutet, dass unsere notwendige Antwort auf eine Pandemie mit einem neuartigen Virus auf Kosten der Immunität von Kindern gegen andere Viren ablaufen kann, wenn wir diesen Zusammenhang nicht im Blick behalten. Fehlende Routineimpfungen können den Fortschritt in der Immunität und Gesundheit aller Menschen drastisch zurückwerfen.

Eine Folge der Sterblichkeit von COVID-19 sind weltweit mehr als eine Million von Kindern, die mindestens eine Betreuungsperson verloren haben^[4]. Den Kindern bricht damit, zusätzlich zum traumatischen Tod von Bezugspersonen, allen anderen psychischen Belastungen und der nicht durchgängig gewährleisteten Schulbildung, oft akut die finanzielle Versorgung weg.

Hier sehen wir wieder, wie vielschichtig und tiefgreifend die Folgen einer Pandemie sind und wie wichtig es ist, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles tun, um zukünftige Ausbrüche hochansteckender Erreger zu vermeiden.

Quellen: