Welche Konsequenzen wurden aus der COVID-19-Pandemie gezogen?

Was hat die chinesische Regierung zur Prävention weiterer Pandemien unternommen?

Im Februar 2020 wurde in China, als Reaktion auf die Corona-Pandemie, der Verzehr von Wildtieren verboten. Wie dauerhaft dieses Verbot sein wird, bleibt abzuwarten. Die traditionelle chinesische Medizin bleibt von diesem Verbot jedoch ausgeschlossen[1] - was Kontrolle und Durchsetzung des Verbotes erschweren könnte.

Presseberichten zufolge wurde der Schutzstatus der Schuppentiere im Juni 2020 offiziell erhöht, außerdem wurden ihre Schuppen von der Liste der traditionellen chinesischen Medizin gestrichen.[2]

Stand März 2021: China hat die Liste der geschützten Tierarten mittlerweile um mehr als 500 Arten auf 980 erweitert. Doch es gibt eine bedeutende Lücke, die ausgerechnet auch Pelztiere betrifft. Während wildlebende Tiere geschützt sind, gilt dies nicht für kommerziell gezüchtete Tiere. Der Verzehr von Wildtieren ist nun generell verboten, nicht jedoch andere Aktivitäten. Unter diese Aktivitäten fallen neben der Nutzung für die traditionelle chinesische Medizin auch Zucht und Handel mit Pelztieren.[3] So ist unter anderem Zucht, Handel und Tötung von Nerzen, Silberfüchsen, Polarfüchsen und Marderhunden für Pelz weiterhin legal.[4]

Bieten die getroffenen Maßnahmen effektiven Schutz vor neuen Pandemien?

Da der Handel mit Wildtieren sehr lukrativ ist, landen auch illegal gefangene Tiere in den Zuchtbetrieben, um die Herkunft der Tiere zu verschleiern. So bietet die eigentlich zur Vorbeugung weiterer Pandemien gedachte neue Regelung sogar neue Anreize, wild gefangene und potenziell infizierte Tiere in Zuchtbetriebe einzubringen. Obendrein sind die staatlichen Kontrollen der geltenden Verbote offenbar sehr begrenzt, die Strafen für Schmuggel und Konsum von Wildtieren nicht hart genug und ein Tierschutzgesetz gibt es nach wie vor nicht. Aus der Tierschutzbewegung kommen entsprechende Forderungen, zumindest die bestehenden Richtlinien tatsächlich umzusetzen. Insbesondere die jüngere Generation in China unterstützt diese Forderungen.

Eine Vorstellung vom Ausmaß des Risikos das die Pelzindustrie darstellt, gibt die Tatsache, dass in China jährlich 50 Millionen Pelztiere getötet werden.[5]

Wie reagierten andere Länder auf die Pandemie?

Ende Juli 2020 verbot Vietnam Einfuhr und Transport von Wildtieren und Wildtier-Produkten. Darüber hinaus wurden Jagd, Verkauf und Verzehr von Wildtieren untersagt. Das Verbot soll streng kontrolliert werden. Bisher galt Vietnam als "zoonotischer Hotspot". Der Rückhalt in der Bevölkerung zur Schließung der Wildtiermärkte ist groß.[6]

Aufgrund der Rolle, die der Wildtiermarkt in Wuhan offenbar beim Ausbruch der Pandemie spielte, forderten neben Experten für Infektionskrankheiten aus Wuhan[7] bereits im Frühjahr 2020 auch Experten anderer Nationen das Verbot des Handels mit Wildtieren und die Schließung der Wildtiermärkte. Unter diesen Experten war Dr. Fauci aus den USA.[8] Bundesentwicklungsminister Gerd Müller schloss sich ebenfalls diesen Forderungen an.[9].[10] [11]

Der Fokus lag auf Wildtieren in asiatischen Ländern. Uns ist nicht bekannt, dass westliche Regierungen eigene Maßnahmen auf den Weg brachten oder bestehende verschärften, um den Sprung von Viren vom Tier auf den Menschen zu erschweren. Ein paar Monate nach Ausbruch der Pandemie kam es zu Ausbrüchen in Nerzfarmen verschiedener westlicher Länder, in einigen kam es zu Mutationen des Virus. Vor allem die Mutationen in dänischen Nerzfarmen stellten eine potenzielle Gefahr für den Erfolg der Impfstrategie dar.

Parallel zur Coronapandemie konnten wir eine enorme Verbreitung der Vogelgrippe unter Wildvögeln und Geflügel beobachten. Allein im letzten halben Jahr gelang zwei weiteren Vogelgrippeviren zum ersten Mal der Sprung auf den Menschen. (Ein Artikel dazu ist in Planung)

Welche Maßnahmen trafen westliche Regierungen aufgrund der Ausbrüche auf Nerzfarmen?

Vogelgrippe, aktuelles aus dem letzten Jahr...

Quellen:


  1. Handelsverbot in China: Neue Chance für bedrohte wilde Tiere. Thomas Krumenacker; 2020 (Spektrum) ↩︎

  2. [Artenschutz: China streicht Schuppentiere von Liste der traditionellen Medizin. ZEIT ONLINE, AFP; 06.2020 (zeit.de)](https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-06/china-schuppentiere-artenschutz-traditionelle-medizin ↩︎

  3. Über 500 Neuzugänge: China erweitert Liste der geschützten Tiere. (sb) ; 03.2021 (watson.de) ↩︎

  4. Chinas Regierung: Hunde sind Haustiere und kein Nutzvieh. Michael Vosatka; 04.2020 (Der Standard) ↩︎

  5. Pelztiere erkranken massenhaft an Covid-19. Hanno Charisius; 05.2020 ↩︎

  6. Von Pangolin bis Zibetkatze: Vietnam verbietet Handel mit Wildtieren. dpa; 24.07.2020 (Westfälische Nachrichten) ↩︎

  7. The epidemic of 2019-novel-coronavirus (2019-nCoV) pneumonia and insights for emerging infectious diseases in the future. Jin-Yan Li, Zhi You, Qiong Wang et al.; 02.2020 (Microbes Infect. / PMC) ↩︎

  8. Fauci: It's mind-boggling that China's wet markets are still operating during coronavir
    us pandemic. Joseph Guzman; 04.2020 (The Hill)
    ↩︎

  9. Müller: Schließung von Wildtiermärkten in Asien und Afrika.Stimme.de, dpa; 05.2020 (Stimme.de) ↩︎

  10. The deadly coronaviruses: The 2003 SARS pandemic and the 2020 novel coronavirus epidemic in China. Yongshi Yang, Fujun Peng, Runsheng Wang et al.; 2020 (J Autoimmun / PMC) ↩︎

  11. How to Survive a Pandemic. Michael Greger, M.D., FACLM; 2020 (Buch, engl.) ↩︎